Nach der Messe ist nach der Planung: Budget, Zeitplan, Kommunikation

Messemarketing Teil 5

Ein gelungener Messeauftritt braucht nicht nur Engagement und Inhalte – sondern auch einen klaren Plan und ein realistisches Budget. Denn nichts ist frustrierender, als wenn überzeugende Ideen an Zeitmangel oder vergessenen Kosten scheitern. Ein strukturierter Messefahrplan gibt Sicherheit, spart Ressourcen – und hilft dabei, die Präsenz inhaltlich wie organisatorisch auf Kurs zu halten.

In diesem Beitrag findest du konkrete Impulse zur Budgetplanung, zum idealen Zeitplan und zur Kommunikation – speziell für Organisationen mit gesellschaftlichem, politischem oder gemeinnützigem Auftrag.

1. Budgetplanung – woran Organisationen oft nicht denken

Ein Messestand kostet Geld – aber nicht nur für Fläche und Infomaterialien. Gerade in Vorbereitung und Nachbereitung entstehen viele versteckte Kosten, die oft unterschätzt werden.

Typische Budgetpositionen:

  • Standmiete (je nach Größe und Lage)

  • Gestaltungskosten (z. B. Grafik, Layout, externe Dienstleister)

  • Bau & Ausstattung (Möbel, Technik, Deko)

  • Transport & Versicherung (Auf- und Abbau, Spedition, Lagerung)

  • Werbemittel & Infomaterialien (Flyer, Plakate, Giveaways)

  • Personal & Verpflegung (inkl. Briefings & Teamkoordination)

  • Nachbereitung & Evaluation (z. B. Feedback, Auswertung der Kontakte)

➡️ Tipp: Plane einen Puffer von 10–15 % ein – für spontane Drucksachen, zusätzliche Technik oder Last-Minute-Ideen.

2. Der Zeitplan: Früh starten, klug planen

Ein erfolgreicher Auftritt auf einer Messe, einem Kongress oder einer öffentlichen Veranstaltung braucht Vorlauf. Wer rechtzeitig beginnt, kann souverän, kreativ und zielgerichtet arbeiten.

Bewährter Zeitplan:

12 Monate vorher:

  • Ziele & Zielgruppen definieren

  • Teilnahme sichern, Standplatz buchen

  • Konzept entwickeln

6–4 Monate vorher:

  • Standgestaltung & Materialien planen

  • Team zusammenstellen

  • Kommunikationsstrategie entwickeln (Presse, Social Media)

3–2 Monate vorher:

  • Einladungen versenden

  • Pressemitteilungen vorbereiten

  • Giveaways & Info-Materialien produzieren

1 Monat vorher:

  • Stand & Materialien finalisieren

  • Gesprächsleitfäden erstellen

  • Tools für Kontaktpflege vorbereiten (CRM, Notizen, Formulare)

Während der Messe:

  • Pressemappen bereithalten

  • Social-Media-Beiträge vorbereiten & posten

  • Dokumentation (Fotos, Videos, Zitate)

➡️ Tipp: Setze auf einen Projektplan mit klaren Zuständigkeiten – auch für die Phase nach der Messe!

3. Kommunikation: Sichtbar sein – für Menschen, Medien, Mitglieder

Ein Stand allein reicht nicht – es braucht Aufmerksamkeit. Besonders für Organisationen mit gesellschaftlicher Mission ist Kommunikation der Schlüssel zur Wirkung.

Vor der Messe:

  • Persönliche Einladungen an Mitglieder, Unterstützer*innen, Partner

  • Pressearbeit: Meldungen an Lokal- und Fachmedien

  • Ankündigungen via Website, Newsletter, Social Media

  • Kooperationspartner einbinden (z. B. NGOs, Ortsgruppen, Bildungsträger)

Während der Messe:

  • Pressemappe mit Infos & Bildern bereithalten

  • Live-Eindrücke über Social Media teilen

  • Besucher*innen gezielt ansprechen – z. B. mit kleinen, symbolstarken Geschenken

➡️ Tipp: Persönliche Kommunikation wirkt am stärksten – ein echtes Gespräch überzeugt mehr als jedes Poster.

4. Was erfolgreiche Messeauftritte auszeichnet

    Sie starten rechtzeitig – mit klaren Zielen

    • Sie haben die Kosten im Griff – und keine bösen Überraschungen
    • Sie kommunizieren aktiv – vor, während und nach der Messe
    • Sie denken ganzheitlich – von der Einladung bis zum Nachkontakt

    Ein Messeauftritt ist ein Projekt – und eine Chance. Nicht wegen der Quadratmeterzahl, sondern wegen der Begegnungen, die entstehen.

    Fazit: Struktur schafft Freiraum – auch im gesellschaftlichen Engagement

    Wer frühzeitig plant, gewinnt nicht Kontrolle – sondern Gestaltungsspielraum. Eine durchdachte Vorbereitung entlastet das Team, steigert die Wirkung – und macht den Auftritt zu einem echten Erlebnis.

    Denn gesellschaftliche Wirkung ist kein Zufall – sondern das Ergebnis klarer Planung und authentischer Begegnung.

    Nächster Artikel der Serie:

    „Nach der Messe ist vor dem Gespräch: Wie Nachbereitung zu echter Beteiligung führt“