Die Rezeptur der Ränder
Wie extreme Parteien Kunden (Wähler) gewinnen

Populistische Parteien agieren wie Start-ups in einem gesättigten Markt: Sie sind laut, schnell, direkt und radikal anders – zumindest in der Präsentation.

Fünf Erfolgszutaten
- Emotion statt Statistik:
Gefühle verkaufen sich besser als Zahlenkolonnen. - Klare Feindbilder:
„Die da oben“ als universeller Sündenbock. - Social-Media-Offensive:
TikTok, Telegram & Co. als Wahlkampfmaschine. - „Wir hören euch zu“:
Persönliche Ansprache in der Fußgängerzone oder im Livestream. - Beschwerdeannahme und Umlenken:
Probleme diskutieren und bestätigen, statt Widerspruch und Kleinreden.
Mit der Strategie “wie die Fische im Teich zu schwimmen” dokumentieren extreme Parteien ihre Bürgernähe und erzielen Erfolge:
Fallstudie AfD 2025:
Zweitstärkste Kraft bundesweit, Nummer 1 in drei ostdeutschen Ländern. 1,8 Mio. ehemalige Nichtwähler wechselten zur AfD, 440 000 frühere SPD-Wähler zum BSW, so Statista.

Parallele zum Beschwerdemanagement
In der Wirtschaft nennt man das „Disruption“: Ein neuer Anbieter holt unzufriedene Kunden mit einfachen Versprechen – auch wenn die Lösung oft nicht hält, was sie verspricht.

Schlussgedanke
Wer Marktlücken nicht schließt, überlässt sie der Konkurrenz – ob im Handel oder in der Politik.
Doch wichtig ist nicht ein Jammern, Klagen oder das Malen des Teufels an der Wand, sondern eine solide Analyse und dann eigenständiges konsistentes Handeln.

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